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Made to Mea­su­re – Ein Daten­ex­pe­ri­ment zum Safer Inter­net Day 2023

Am 07.02.2023 um 19:00 Uhr fin­det am inter­na­tio­na­len Safer Inter­net Day im Film­mu­se­um Ben­des­torf und via Live­stream eine hybri­de Ver­an­stal­tung zu dem Daten­ex­pe­ri­ment MADE TO MEASURE über die all­täg­li­che Über­wa­chung und Pro­fil­bil­dung von Inter­net­nut­zern statt. Der Doku­men­tar­film mit Live-Inter­ak­ti­on wird im Pro­du­zen­ten­ki­no gezeigt und hin­ter­her mit den Produzent:innen der Grup­pe Lao­ko­on, der Medi­en­ethi­ke­rin Dr. Nina Köbe­rer und dem Publi­kum diskutiert.

Ein Daten­satz als Drehbuch?

Ist es mög­lich allein anhand per­sön­li­cher Online­da­ten das Leben eines Men­schen zu rekon­stru­ie­ren, ohne die­sen Men­schen je begeg­net zu sein? Die­se Fra­ge steht im Zen­trum des Daten­ex­pe­ri­ments „Made to Mea­su­re“.

Die Künst­ler­grup­pe Lao­ko­on erschafft allein auf Grund­la­ge von Such­an­fra­gen die digi­ta­le Dop­pel­gän­ge­rin einer ihr unbe­kann­ten Per­son. Zusam­men mit einer Schau­spie­le­rin und einer Daten­ana­lys­tin erweckt Lao­ko­on die in den Daten ver­bor­ge­nen Geschich­ten zum Leben. Die Grup­pe insze­niert und filmt Sta­tio­nen der Daten­spen­de­rin der letz­ten fünf Jah­re. Am Ende des Expe­ri­ments kommt es zu einer Begeg­nung der rea­len Per­son und sei­nem „data­ba­sier­ten“ Dou­ble. Das Ergeb­nis des cross­me­dia­len Daten­ex­pe­ri­ments von Film und inter­ak­ti­ver Sto­rytel­ling-Web­site ist ver­blüf­fend und beun­ru­hi­gend zugleich.

Grup­pe Lao­ko­on ver­bin­det in ihren Arbei­ten inves­ti­ga­ti­ve Recher­che mit ver­schie­de­nen künst­le­ri­schen Aus­drucks­for­men. So ent­ste­hen Essays, Doku­men­tar­fil­me, Thea­ter­pro­duk­tio­nen, Lec­tures und Hör­spie­le zu poli­ti­schen und phi­lo­so­phi­schen The­men, in deren Zen­trum stets die Fra­ge steht, wie sich unse­re Vor­stel­lung von Mensch und Gesell­schaft im digi­ta­len Zeit­al­ter ver­än­dert. Lao­ko­on wur­de im Novem­ber 2022 in New York mit einem Gold Win­ner des „Infor­ma­ti­on is Beautiful“-Award ausgezeichnet.

Dr. Nina Köbe­rer ist Refe­ren­tin für Medi­en­ethik am Nie­der­säch­si­schen Lan­des­in­sti­tut für schu­li­sche Qua­li­täts­ent­wick­lung (NLQ). Von 2017 bis 2020 war sie zwei­te Spre­che­rin der Fach­grup­pe Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Medi­en­ethik der DGPuK auf Bun­des­ebe­ne. Seit 2009 nimmt sie Lehr­auf­trä­ge zur Medi­en­ethik und Medi­en­bil­dung an Hoch­schu­len wahr. Ihre Arbeits­schwer­punk­te sind: Medi­en­ethik, Ange­wand­te Ethik und Medienbildung.

Die Ver­an­stal­tung fin­det in Koope­ra­ti­on mit dem NLQ, dem Medi­en­zen­trum Land­kreis Har­burg, dem Film­mu­se­um Ben­des­torf und dem Kom­pe­tenz­zen­trum für regio­na­le Lehr­kräf­te­fort­bil­dung Lüne­burg satt.

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Fort­bil­dung am 13.12.22: 🎬 Fil­misch Pro­du­zie­ren und Prä­sen­tie­ren – (Dokumentar-)Szenen als ein­fa­che Metho­de im Unterrichtsalltag

Mit Hil­fe mobi­ler Gerä­te las­sen sich klei­ne (Dokumentar-)Szenen unkom­pli­ziert im all­täg­li­chen Unter­richt nut­zen, ohne dafür zwin­gend den Auf­wand gro­ßer Film­pro­jek­te betrei­ben zu müs­sen. Auch in die­sem über­schau­ba­ren Rah­men blei­ben die Vor­tei­le der­ar­ti­ger Unter­richts­set­tings bestehen: Schü­le­rin­nen und Schü­ler müs­sen Inhal­te für die fil­mi­sche Umset­zung zunächst gut erschlie­ßen und anschlie­ßend die eige­ne krea­ti­ve Gestal­tung zweck­mä­ßig pla­nen. So las­sen sich nicht nur die fach­li­chen Kom­pe­ten­zen zu den jeweils genutz­ten Inhal­ten erwei­tern und ver­tie­fen, son­dern SuS sind im Sin­ne des Ori­en­tie­rungs­rah­mens Medi­en­bil­dung auch hin­sicht­lich der Kom­pe­tenz­be­rei­che „Pro­du­zie­ren und Prä­sen­tie­ren“ sowie „Pro­blem­lö­sen und Han­deln“ gefordert.

Als Teilnehmer/in die­ses Work­shops ler­nen Sie ein­fa­che Metho­den ken­nen, um klei­ne Film­pro­jek­te zu strukturieren. 

Nach einer Ein­füh­rung mit prak­ti­schen Hin­wei­sen zur tech­ni­schen und metho­di­schen Umset­zung erpro­ben Sie exem­pla­risch die eige­ne Pro­duk­ti­on von kur­zen (Dokumentar-)Szenen. Das Vor­ge­hen ist für den Deutsch- und Fremd­spra­chen­un­ter­richt sowie gesell­schafts­wis­sen­schaft­li­che Fächer erprobt, kann bei­spiels­wei­se aber auch für die Ver­suchs­do­ku­men­ta­ti­on im natur­wis­sen­schaft­li­chen Unter­richt oder Erklär­vi­de­os abge­wan­delt werden.

Das Fil­men und Bear­bei­ten mit Hil­fe von Tablets hat sich als beson­ders funk­tio­nal erwie­sen, kann in ähn­li­cher Wei­se aber eben­so z.B. mit Smart­phones und ande­rer Schnitt­soft­ware auch auf dem Com­pu­ter umge­setzt wer­den. Es ste­hen im Kreis­me­di­en­zen­trum aus­leih­ba­re iPads mit der vor­in­stal­lier­ten App iMo­vie zur Ver­fü­gung, die erfah­rungs­ge­mäß ein guter Kom­pro­miss zwi­schen Funk­ti­ons­um­fang und Ein­fach­heit der Bedie­nung ist. Sofern vor­han­den, kön­nen Sie ger­ne auch (ande­re) eige­ne Gerä­te mitbringen.

Zeit: Diens­tag, 13.12.2022, 15:00 – 16:30 Uhr

Ort: Kreis­me­di­en­zen­trum Göttingen

Nie­der­sach­sen Film­klap­pe 2022/23

Auch wenn es in Göt­tin­gen kei­ne regio­na­le Film­klap­pe mehr gibt, kön­nen Kin­der und Jugend­li­che ihre Film­pro­jek­te über das „Wildcard“-System der Nie­der­sach­sen Film­klap­pe ein­rei­chen. So besteht auch für sie die Chan­ce auf eine Nomi­nie­rung zum Landeswettbewerb.

Alle wei­te­ren Infos und Anmel­dung über nie​der​sach​sen​-film​klap​pe​.de.

Ein­sen­de­schluss für die Fil­me ist der 31.01.2023!

Film­bil­dung in der digi­ta­len Welt – Qua­li­fi­zie­rung zur Filmlehrerin/ zum Filmlehrer 🎬

Die Qua­li­fi­zie­rung FiDi „Film­bil­dung in der digi­ta­len Welt“ (ehe­mals „Taschen­geld­ki­no“) wen­det sich an Leh­re­rin­nen und Leh­rer aller Schul­for­men und Schul­stu­fen, die Inter­es­se an der prak­ti­schen Film­ar­beit haben und an der Umset­zung der damit ver­bun­de­nen krea­ti­ven Pro­zes­se in schu­li­scher Praxis.

In einem Zeit­raum von ca. einem Jahr wer­den die Lehr­kräf­te zur „Film­leh­re­rin“ bzw. zum „Film­leh­rer“ weiterqualifiziert.

Das Ziel von Film­leh­re­rIn­nen in Nie­der­sach­sen ist es, die in den Kern­cur­ri­cu­la vor­ge­schrie­be­nen Bestand­tei­le zur „Film­bil­dung im Unter­richt“ an nie­der­säch­si­schen Schu­len aktiv zu unter­stüt­zen. Film­leh­re­rIn­nen ste­hen in ihren Schu­len als Mul­ti­pli­ka­to­rIn­nen, Ansprech­part­ne­rIn­nen und Qua­li­fi­zie­re­rIn­nen zur Verfügung.

Im Sep­tem­ber 2022 star­tet der neun­te Lehr­gang „Film­bil­dung in der digi­ta­len Welt“ – Eine berufs­be­glei­ten­de Qua­li­fi­zie­rung zur Film­leh­re­rin / zum Film­leh­rer in acht Arbeits­pha­sen mit abschlie­ßen­der Zer­ti­fi­kats­ver­ga­be. Die Wei­ter­bil­dungs­maß­nah­me fin­det in Koope­ra­ti­on mit der Bun­des­aka­de­mie für Kul­tu­rel­le Bil­dung, Wol­fen­büt­tel statt.

Lauf­zeit: Sep­tem­ber 2022 bis Novem­ber 2023.

Anmel­dung unter Film­bil­dung in der digi­ta­len Welt | Bun­des­aka­de­mie für Kul­tu­rel­le Bildung

Der Bewer­bungs­schluss ist der 15.Mai 2022.

Das voll­stän­di­ge Pro­gramm und alle Infor­ma­tio­nen im Detail erhal­ten Sie mit dem ange­häng­ten Programmheft: 

Was erwar­tet mich?

Die Fort­bil­dung teilt sich in acht Arbeitsphasen:

  1. Erzäh­len in beweg­ten Bildern
  2. Wie Ohren sehen ­ / Sound- und Filmmusik
  3. Dreh­buch ­ / Dra­ma­tur­gie ­ / Storytelling
  4. Der Doku­men­tar­film
  5. Der Kurz­spiel­film ­ – Bild­ge­stal­tung mit der Kamera
  6. Die Mon­ta­ge beweg­ter Bilder
  7. Der Trick­film – Ani­ma­ti­on und Bewegung
  8. Kol­lo­qui­um und Zer­ti­fi­kats­ver­ga­be inner­halb des Inter­na­tio­na­len Film­fes­ti­vals up-and-coming in Hannover

Kli­ma­streit – Ein fächer­über­grei­fen­des, inklu­si­ves Film-Pro­jekt in der För­der­schu­le KME

Am Anfang stand der Siegeswille

„Wir gewin­nen das!“ war sich Max sicher, als ich der Klas­se im August unser neu­es Pro­jekt „Wir dre­hen einen Musik­film für den inklu­si­ven Film-Wett­be­werb ganz-schön-anders“ vor­stell­te. Auch mit dem Mot­to „Wil­de Zei­ten“ konn­ten die acht Schüler:innen der sieb­ten Klas­se der Hein­rich-Böll-Schu­le viel anfan­gen, wie sich in einem ers­ten Brain­stor­ming zeigte.

Schnell war klar, dass es ein Musik­film zum The­ma Kli­ma­wan­del wer­den soll­te. Was folg­te waren 6 Mona­te, in denen die Klas­se sich in nahe­zu allen Fächern inhalt­lich mit dem Pro­jekt auseinandersetzte.

Pro­jekt­ori­en­tier­tes, fächer­über­grei­fen­des Arbeiten

Wäh­rend die Ler­nen­den in Erd­kun­de inten­siv die Ursa­chen und Fol­gen des Kli­ma­wan­dels erör­ter­ten, fos­si­le und rege­ne­ra­ti­ve Ener­gien unter­schei­den lern­ten sowie Glet­scher im Modell vor der Schmel­ze schütz­ten, wur­den im Deutsch­un­ter­richt münd­lich wie schrift­lich die Argu­men­te der Kli­ma­wan­del-Leug­ner und Kli­ma­schüt­zer aus­ge­tauscht. Die rhyth­mi­sche Sport­gym­nas­tik zu den im Musik­un­ter­richt pro­du­zier­ten Beats berei­te­te den Schüler:innen beson­de­ren Spaß. Im Phy­sik­un­ter­richt lern­te die Klas­se han­delnd die Funk­ti­ons­wei­se einer Solar­zel­le im Strom­kreis ken­nen und steu­er­te einen Fahr­stuhl rauf und run­ter. Um den Fahr­stuhl soll­te sich schließ­lich die gesam­te Geschich­te dre­hen: Ein Band-Batt­le, der sich an einem spre­chen­den Fahr­stuhl ent­zün­det und des­sen kli­ma­freund­li­che Lösung spä­ter auf das Haus­dach geschraubt wird. Doch bis zur Fer­tig­stel­lung des Fil­mes waren noch vie­le wei­te­re Stun­den not­wen­dig, in denen Rap Tex­te ver­fasst und ein­ge­übt wur­den, Film­hin­ter­grün­de gemalt und Sto­ry­boards zusam­men­ge­stellt wurden.

Zusam­men­ar­beit über schu­li­sche Gren­zen hinaus

Musi­ka­li­sche Unter­stüt­zung erhiel­ten die Schüler:innen der För­der­schu­le durch Schü­ler des zwölf­ten Jahr­gan­ges des Hain­berg-Gym­na­si­ums, Göt­tin­gen. Gemein­sam wur­den so die pas­sen­den Beats pro­du­ziert, das takt­si­che­re Rap­pen geübt und die Lines unter pro­fes­sio­nel­len Bedin­gun­gen im Kreis­me­di­en­zen­trum des Land­krei­ses auf­ge­nom­men. Auch für die vier­tä­gi­gen Film-Auf­nah­men durf­te die Klas­se das Green­screen-Stu­dio des Medi­en­zen­trums nutzen. 

Das sehens­wer­te Pro­dukt der Arbeit fin­det sich unter https://​you​tu​.be/​W​n​p​h​U​C​o​9​sD0

Für den Publi­kums­preis kann dort schon jetzt abge­stimmt wer­den. Viel­leicht gewinnt die enga­gier­te Grup­pe ja sogar den Haupt­preis, eine Rei­se nach Ber­lin mit der gan­zen Klas­se. Damit wür­de sich sicher nicht nur der Traum von Max erfüllen.